Aktionen

Amnesty Aktion in der Fußgängerzone

Beitragsbild: Amnesty

Am 07. Mai 2023 hat der regelmäßige Menschenrechtslauf stattgefunden. Diesmal haben wir uns eingesetzt für die Freilassung der langjährigen iranischen Gefangenen Golrokh Ebrahimi Iraee , Arash Sadeghi, Narges Mohammadi, Nasrin Sotoudeh, Nahid Taghavi, Zeynab Jalalian und Mehran Raoof.

Am 23. Oktober 2022 hat der „Lauf für die Menschenrechte“ stattgefunden für MenschenrechtsverteidigerInnen im IRAN: Narges Mohammadi, Esmail Abdi und Yasaman Aryani/Monireh Arabshahi.

 

Golrokh Ebrahimi Iraee wurde am 17. Juni 2019 (wegen “Beleidigung des Obersten Religionsführers” und „Verbreitung von Propaganda gegen das System“) zu 3½ Jahren Haft verurteilt. Seit November 2019 ist sie wieder in Haft.

  • Nasrin_Sotoudeh wurde am 13. Juni 2018 zu Unrecht inhaftiert. Von 38 Jahren muss sie nach iranischem Recht mindestens 17 Jahre verbüßen.
  • Nahid Taghavi ist seit dem 16. Oktober 2020 in Haft. Im August 2021 wurde sie zu 10 Jahren und 8 Monaten verurteilt.
  • Mehran Raoof wird seit dem 16. Oktober 2020 im Evin-Gefängnis festgehalten. Im August 2021 wurde er verurteilt zu zehn Jahren und acht Monaten Haft.
  • Yasaman Aryani und ihre Mutter Monireh Arabshahi wurden zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt. Die Strafe wurde auf 9 Jahre und 7 Monate reduziert. Davon muss die längste Einzelstrafe von 5 Jahren und 6 Monaten verbüßt werden.
  • Narges Mohammadi wurde im Mai 2015 verhaftet und 2016 zu 16 Jahren Haft verurteilt. Sie wurde im Oktober 2020 aus der Haft entlassen. Am 16. November 2021 wurde sie erneut verhaftet und verbüßt nun die 2½-jährige Haftstrafe. In einem weiteren Prozess wurde sie am 15. Januar 2022 zu weiteren 8 Jahren und 2 Monaten Gefängnis sowie 74 Peitschenhieben verurteilt (wegen „Versammlung und Verschwörung zu Straftaten gegen die nationale Sicherheit“ und „Störung der öffentlichen Ordnung“).
  • Vahid Afkari wurden im Jahr 2020 zu 33 Jahren und Habib Afkari zu 15 Jahren verurteilt. Habib Afkari wurde am 5. März 2022 freigelassen.

 

Wir haben uns diesmal für folgende Gefangene eingesetzt:

Mohamed el Baqer, ÄGYPTEN, ist Menschenrechtsanwalt und Direktor des Adalah Center for Rights and Freedoms, das er 2014 gegründet hat. Seit dem 1. Oktober 2019 ist er willkürlich ohne Anklage oder Prozess wegen unbegründeter Terrorismusvorwürfe inhaftiert. Mithilfe konstruierter Anklagen wird er unter unmenschlichen Bedingungen in einem Hochsicherheitsgefängnis festgehalten und ist dort diskriminierender Behandlung und Strafmaßnahmen ausgesetzt.

SFERA, NGO (Anna Sharyhina und Vera Chernyhina), UKRAINE, ist eine der ältesten LGBTI/feministischen Organisationen in der Ukraine und wurde 2006 von den Aktivistinnen Anna Sharyhina und Vera Chernyhina gegründet. 2018 gründeten sie PrideHub, ein Gemeinschaftszentrum für LGBTI-Menschen und seitdem werden Mitglieder zur Zielscheibe von gewalttätigen Gruppen, die Hass und Diskriminierung befürworten.

Zhang Zhan, CHINA. Die ehemalige Anwältin Zhang Zhan ist eine Bürgerjournalistin und äußert sich zu politischen und menschenrechtlichen Belangen in China. Im Februar 2020 reiste sie nach Wuhan, damals das Zentrum des Covid-19-Ausbruchs in China. Sie berichtete auf Online-Plattformen wie WeChat, Twitter und YouTube über die Inhaftierung unabhängiger Reporterinnen und die Schikane der Familienangehörigen der Betroffenen. Am 28. Dezember 2020 ist Zhang Zhan in Shanghai zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Die Verurteilung beruht auf der Anklage, “Streit angefangen und Ärger provoziert zu haben”.

Imoleayo Adeyeun Michael, NIGERIA. Imoleayo Adeyeun Michael ist ein 31-jähriger Computerprogrammierer, der sich dem landesweiten #EndSARS-Protest angeschlossen hat. #EndSARS ist eine Bewegung in Nigeria, die gegen Polizeigewalt demonstriert. Am 13. November 2020 brach ein Team von 20 Polizisten, Militärs und Beamten des Department for State Services (DSS) nachts in das Haus von Imoleayo Adeyeun ein. Sie sperrten seine Mutter, seine Frau und seinen einjährigen Sohn in einem Raum ein und verhafteten ihn. Daraufhin verbrachte er 41 Tage in einer unterirdischen Zelle, bis er gegen Kaution freigelassen wurde. Während der Haft wurde er mit Handschellen gefesselt und an einen Stahlschrank auf dem blanken Boden gekettet, wo er eine Lungenentzündung bekam.

 

 

 

 

Am 24.10.2021 von 13 bis 17 Uhr fand eine Demonstration am Bonn-Beueler Rheinufer am Rondell für 6 im Iran inhaftierte Menschenrechtlerinnen statt. Die Aktion erfolgte zeitparallel in drei Formaten:
1.    einem Informationsstand mit ausgelegten Appellbriefen auf Schreibpulten am Rheingeländer,
2.    einem Menschenrechts-„Vorbeilauf“ über 5 oder 10 Kilometer entlang des Rheinufers
3.    einem Bandauftritt bestehend aus 4 bis 5 Musikern, die die Demo begleiten.

Zu 1: Appellbriefe:
Wir machen mit Plakaten auf die Inhaftierung von Menschenrechtsverteidigerinnen aufmerksam und fordern zur Unterzeichnung von Appellbriefen an den Justizminister des Irans auf.

Zu 2: “Vorbeilauf”:
•    wir fordern Läuferinnen und Läufer zu Menschenrechtsläufen am Beueler Rheinufer auf, Startpunkt am Rondell,
•    die Läuferinnen und Läufer heften sich Poster auf die Brust mit der Forderung nach Freiheit für die iranischen Menschenrechtlerinnen,
•    die Läuferinnen und Läufer laufen individuell (Corona-bedingt nicht im Pulk!) zeitversetzt während des Nachmittags und können kontaktlos im “Vorbeilaufen” in der Zeit von 13 – 17 Uhr einen Appellbrief unterschreiben.

Zu 3: Musikalisches Begleitprogramm:
Bei dem musikalischen Begleitprogramm tritt die „Streetband“ auf.

 

 

Letzte Aktionen am 27. Juni 2021 mit Appellbriefen für vier Gefangene im Iran und am 1. Mai 2021 mit Appellbriefen für die Freiheit des Gewerkschafters Mehran Raoof im Iran

https://www.amnesty.de/mitmachen/urgent-action/iran-mehran-raoof-arbeitsrechtsaktivist-willkuerlich-in-haft-2021-02-23

 

 

 

Weitere Aktionen der Gruppe Bonn-Mitte

Die Gruppe Bonn-Mitte von Amnesty International hat am 13. Dezember 2020 wieder den Briefmarathon für Menschenrechte am Beueler Rheinufer (“Rondell”) veranstaltet.

Jedes Jahr ruft Amnesty International weltweit zu ihrer größten Aktion für die Verteidigung der Menschenrechte auf – dem Briefmarathon. Auch in diesem Jahr findet er, selbstverständlich unter Berücksichtigung der Covid-19-Schutzmaßnahmen, in Bonn statt. Am Sonntag, dem 13. Dezember 2020, von 13:30 Uhr bis 15:30 Uhr wird die Gruppe Bonn-Mitte von Amnesty International Appellbriefe für vier inhaftierte oder bedrohte Menschenrechtsverteidigerinnen und Menschenrechtsverteidiger aus verschiedenen Kontinenten am Beueler Rheinufer am “Rondell” auslegen. Jede*r kann diese Briefe unterschreiben und damit zur Hafterleichterung oder Freilassung dieser vier Personen aufrufen. Die Gruppe Bonn-Mitte freut sich über zahlreiche unterschriebene Appellbriefe und Ihre Unterstützung!

 

 

Das ganze Jahr über setzen wir uns mit verschiedenen Aktionen für die Menschenrechte ein:

  • wir informieren an Ständen in Bonn über Menschenrechtsverletzungen,
  • wir sammeln Unterschriften für Petitionen zu jeweils ausgewählten Themen (z.B. Kinderarbeit, Folter etc.),
  • wir schreiben Appellbriefe an Regierungen (kennst du schon den Amnesty International Briefmarathon?),
  • wir organisieren zweimal jährlich den „Lauf für die Menschenrechte“ am Beuler Rheinufer,
  • wir veranstalten Lesungen,
  • wir gestalten Ausstellungen in verschiedenen Bonner Häusern und
  • wir bitten um Spenden, um die Aktionen zum Schutz der Menschenrechte finanzieren zu können.

Übersicht gelaufener Aktionen der Gruppe Bonn-Mitte

13. Oktober 2020: Lesung zum Thema Menschenrechte

Ralf Buchinger (Mitglied der Literatur-Kabarett-Gruppe »Die Wortlauten«) hat Geschichten aus dem »Armin T. Wegner Literaturwettbewerb Menschenrechte« gelesen.

Am 13. Oktober 2020, 19:00 Uhr im Haus Migrapolis: Brüdergasse 16–18, Bonn.

18. Oktober 2020: “Vorbeilauf” für die Menschenrechte

Wir haben wegen der Corona-Pandemie den ersten Amnesty-Lauf im Mai 2020 ersatzlos ausfallen lassen. Das wollten wir beim zweiten Lauftermin im Oktober nicht noch einmal machen: es hat einen “Vorbeilauf” für die Menschenrechte am 18. Oktober von 14 – 16 Uhr mit angepassten Modalitäten gegeben:

Die Läuferinnen und Läufer sind individuell (nicht im Pulk!) zu beliebiger Zeit während des Nachmittags gelaufen und haben im “Vorbeilaufen” in der Zeit von 14 – 16 Uhr einen Appellbrief unterschrieben.

6. Juli 2023